Kulinarik

Genussvolle Eiszeiten

Ein Artikel von Redaktion | 17.07.2024 - 11:32
shutterstock_2187850861.jpg

© Copyright (c) 2022 Iryna Inshyna/Shutterstock

Wir stecken mitten drin im Hochsommer, die Temperaturen haben ihren Jahreshöhepunkt erreicht, wir alle sehnen uns nach Abkühlung – und finden sie im Eissalon. Denn was wäre ein sonniger Sommertag ohne ein Stanitzel mit ein paar bunten Kugeln Eis, ohne den verführerischen Eisbecher oder den cremigen Eiskaffee? Da trifft es sich gut, dass nun wieder paradiesische Zustände für Schleckermäulchen jeden Alters herrschen, denn: Die Eiszeit ist da!

Eiszeit
Angeblich wurde ein Vorläufer unseres heute bekannten Speiseeises schon im dritten Jahrtausend vor Christus in China verwendet, um Getränke im Sommer zu kühlen. Der griechische Arzt Hippokrates verordnete bereits vor mehr als 2.000 Jahren seinen Patienten Getränke mit Eis, um Schmerzen zu stillen und Entzündungen zu lindern. Auch Alexander der Große und der römische Kaiser Nero ließen Schnee mit Wein, Honig, Fruchtsaft oder Milch mischen, um ihre Untertanen damit bei Laune zu halten.

Einen weiteren Meilenstein erreichte das Eis, als man im 16. Jahrhundert künstliche Kälte mittels Salpetersalz herstellen konnte. Erst wurden nur Wasser und Wein gemeinsam unter Rühren zu cremigem Eis gefroren, später wurden Blumen, Zucker und Liköre beigemischt. Den Durchbruch erreichte das Eis 1790, als in Amerika die erste Eismaschine den Markt eroberte.

shutterstock_1996828607.jpg

© Copyright (c) 2021 WS-Studio/Shutterstock

Keine Angst vor Gefrierbauch
Anfangs glaubte man noch, Eis würde der Gesundheit schaden. Die kalte Süßigkeit, so sagte man, mache den Magen krank. Aber keine Sorge – tatsächlich erwärmt sich das bei rund minus vier Grad servierte Eis bereits im Mund auf etwa zehn Grad. Bis es dann im Magen landet, hat es schon Körpertemperatur erreicht und kann somit keinen Gefrierbauch mehr verursachen.

Bedenklicher hingegen sind die Kalorien, die das frostige Süße mit sich bringt. Wer auf seine Figur achtet, greift daher lieber zu Fruchteis oder Sorbets und lässt die Finger von Creme- und Milcheis. Zudem sollte man auf gewichtige Beigaben wie Schokoladensauce, Schlagobers, Krokant und Likör verzichten, denn vorrangig sind sie es, die das Kalorienkonto in die Höhe treiben. Wer klug wählt und es mengenmäßig nicht übertreibt, kann sich im heurigen Sommer also getrost die eine oder andere Kugel gönnen, ohne an schlechtem Gewissen zu leiden. Das hat das köstlich erfrischende Eis auch einfach nicht verdient.

shutterstock_2463959531.jpg

© Copyright (c) 2024 sweet marshmallow/Shutterstock

Eiskönige: In den USA wird am eifrigsten geschleckt, denn jeder Amerikaner verzehrt pro Jahr rund 22 Liter Eis. In Europa führen mit 13 Litern die Finnen, dahinter die Schweden mit elf Litern. Die Österreicher liegen mit sechs Litern in Sachen Eiskonsum im Mittelfeld.

Coole Wiener: Wiener sind coole Menschen, denn europaweit gibt es nirgendwo so viele Eissalons wie in der Bundeshauptstadt.

Tradition: Viele ausgefallene Eissorten erobern den Markt, so etwa jene mit Basilikum, Kürbiskernöl oder Wasabi. Trotzdem – die Beliebtheitsskala führen immer noch Vanille, Schokolade und Erdbeere an.

Sti(e)lvoll: Die Stiele von Eislutscher werden meist aus Buchenholz hergestellt, weil die Verletzungsgefahr bei einem eventuellen Zerbrechen der Stiele aus dem flexiblen, kurzfasrigen Buchenholz am geringsten ist. Zudem besitzt es keinen Eigengeschmack und verfälscht somit das Aroma des Eises nicht.

Eis am Stiel: Der elfjährige Frank Epperson vergaß im Winter 1905 ein Glas Limonade auf der Veranda. Über Nacht gefror der Rührstab im Getränk. 1923 ließ sich Epperson sein „Steckerleis“ patentieren. Unser Eis am Stiel wurde demnach nur durch einen Zufall erfunden.

Geleitschutz: Wenn Sie Eis im Supermarkt kaufen, wählen Sie ein Produkt unterhalb der so genannten „Stapelmarkierung“, denn nur bis zu diesem Bereich ist die optimale Kühlung garantiert. Transportieren Sie das Eis in einer Kühltasche. Zuhause ab in das Eisfach, wenn Sie es binnen einer Woche verzehren werden, in die Tiefkühltruhe, wenn es länger halten soll.

Rührend: Wer sein Eis zuhause selbst herstellen möchte, jedoch keine Eismaschine hat, füllt die Eismasse in eine Metallschüssel und stellt diese in den Tiefkühler. Ab und zu mit dem Schneebesen umrühren, damit sich keine zu großen Eiskristalle bilden und das Eis schön cremig wird.