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Stimmt es, dass viel Fleisch gut für Sportler ist?

Ein Artikel von Denise Wachschütz (bearbeitet) | 10.03.2025 - 15:15
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© AlexeiLogvinovich/Shutterstock.com

Doch stimmt es wirklich, dass viel Fleisch gut für Sportler ist? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Art des Fleisches, die Menge und die Ernährungsgewohnheiten des Einzelnen.

Proteine sind für Sportler essenziell, da sie beim Aufbau und der Reparatur von Muskelgewebe eine zentrale Rolle spielen. Fleisch ist eine hervorragende Quelle für hochwertige Proteine, da es alle essenziellen Aminosäuren liefert, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Zudem enthält Fleisch wichtige Nährstoffe wie Eisen, Zink und Vitamin B12, die für Energieproduktion und Sauerstofftransport notwendig sind. Insbesondere rotes Fleisch, wie Rind oder Lamm, ist reich an Hämeisen, das vom Körper besonders gut aufgenommen wird. Diese Eigenschaften machen Fleisch zu einem wertvollen Bestandteil der Ernährung vieler Sportler.

Viel hilft nicht immer viel

Doch viel Fleisch zu essen ist nicht gleichbedeutend mit besserer Leistung oder schnellerem Muskelwachstum. Der Proteinbedarf eines Sportlers ist zwar höher als der eines inaktiven Menschen, aber er liegt dennoch in einem klar definierten Bereich. Laut Ernährungsexperten benötigen Sportler etwa 1,2 bis 2,0 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, abhängig von Trainingsintensität und Zielen. Diese Menge kann leicht über eine ausgewogene Ernährung erreicht werden, ohne dass ein übermäßiger Fleischkonsum erforderlich ist. Tatsächlich kann ein zu hoher Konsum von Fleisch gesundheitliche Risiken bergen, darunter ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und chronische Entzündungen.

Die Quelle ist wichtig

Für Sportler ist es zudem wichtig, zwischen verschiedenen Fleischsorten zu unterscheiden. Mageres Fleisch, wie Hähnchen oder Pute, ist kalorienärmer und enthält weniger gesättigte Fettsäuren als rotes oder verarbeitetes Fleisch. Zu viel rotes Fleisch, insbesondere wenn es verarbeitet ist (z. B. Wurst, Speck oder Schinken), wird mit negativen gesundheitlichen Folgen in Verbindung gebracht. Daher sollte der Konsum solcher Produkte begrenzt werden. Auch die Zubereitungsart spielt eine Rolle: Gegrilltes oder gebratenes Fleisch kann gesundheitsschädliche Substanzen wie heterozyklische Amine (HCA) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten, die bei hohen Temperaturen entstehen.

Eine weitere wichtige Überlegung ist, dass Fleisch nicht die einzige Quelle für hochwertiges Protein ist. Pflanzliche Alternativen wie Linsen, Bohnen, Quinoa oder Sojaprodukte wie Tofu und Tempeh liefern ebenfalls wertvolle Proteine und enthalten zusätzlich Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken können. Viele Spitzenathleten setzen inzwischen auf eine pflanzenbetonte Ernährung, da sie die Regeneration unterstützen und das Risiko für chronische Krankheiten senken kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fleisch durchaus ein nützlicher Bestandteil der Ernährung von Sportlern sein kann, aber ein übermäßiger Konsum ist weder notwendig noch vorteilhaft. Entscheidend ist eine ausgewogene Ernährung, die den Proteinbedarf deckt und gleichzeitig auf Vielfalt setzt. Sportler sollten darauf achten, mageres Fleisch in Maßen zu genießen, auf die Zubereitung zu achten und pflanzliche Proteinquellen nicht zu vernachlässigen. So lassen sich optimale sportliche Leistungen mit einer nachhaltigen und gesundheitsfördernden Ernährung verbinden.