1. Gut vorbereitet ist halb gegrillt
Besorgen Sie sich gute Grillkohle mit FSC-Gütesiegel oder aus heimischer Köhlerei und Grillgut in bester Qualität (Bio!). Ebenso wichtig ist es, den Holzkohlengrill vor jeder Verwendung (und gleich nach der vorherigen Grillerei) gründlich zu reinigen. Am besten geht das mit einer Drahtbürste und wenn der Grill noch warm ist.
2. Geben Sie dem Rost die Ölung
Fetten Sie den Grillrost mit hitzestabilem Öl (zB Raps- oder Sonnenblumenöl) ein. Dafür eignet sich zum Beispiel ein größerer, breiter Pinsel mit stabilen Borsten (oder auch ein Pinsel aus Silikon)
3. Gutes An- und Vorheizen ist das A & O
Auch wenn Ihre Gäste schon mit knurrenden Mägen hinter Ihnen stehen: Legen Sie Ihr Grillgut erst auf den Grill, wenn die Betriebstemperatur erreicht ist.
Bei einem Holzkohlegrill dauert das etwa 30-40 Minuten. Die Kohle sollte nicht brennen, warten Sie, bis die die Glut weiß ist (Kohle vollständig mit Asche überzogen). Bis ein Gasgrill auf Betriebstemperatur ist, braucht es ca. 10 Minuten.
4. Finger weg von Brennspiritus & Co
Verzichten Sie möglichst darauf, das Feuer mit Brennspiritus zu entfachen oder paraffinhaltige Grillanzünder zu verwenden. Das riecht nicht gut und ist ungesund. Die chemischen Aromen halten sich recht hartnäckig in der Glut und werden auch an das Grillgut abgegeben. Wer möchte schon ein Kotelett, das nach Spiritus schmeckt? Besser ist es, auf den guten alten Heißluft-Grillföhn zurückzugreifen.
5. Behandeln Sie Ihr Grillgut mit Respekt
Nehmen Sie das Grillgut rechtzeitig aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur bekommt. Wenn Sie mariniertes Fleisch (oder Gemüse) verwenden, vermeiden Sie bitte, dieses in Marinade schwimmend auf den Rost zu legen. Das tropfende Fett verbrennt und der Rauch enthält krebserregendes Benzpyren. Besser: Bestreichen Sie das Grillgut erst nach dem Grillen mit etwas Kräuteröl.
Wenn Sie Steaks grillen: Achten Sie darauf, dass das Fleisch eine gute Dicke hat (2-3 cm) und tupfen Sie es gut trocken. Salzen Sie das Fleisch 20-30 Minuten vor dem Grillen oder erst nachdem es auf dem Rost lag. So verhindern Sie, dass es trocken wird. Apropos trocken: Halten Sie das fertige Grillgut nicht am Grill warm, sondern wickeln Sie es besser in Alufolie oder geben Sie es in einen angewärmten Topf mit Deckel.
Eine positive Wirkung hat beim Grillen die Extraportion Senf am Teller. Die sekundären Pflanzenstoffe in den Senfölen wirken krebshemmend.
6. Akkurat aufgelegt
Legen Sie das Grillgut so auf den Grill, dass Sie einen Überblick behalten, was Sie wann aufgelegt haben. Reihen Sie beispielsweise immer von links nach rechts oder kreisförmig im Uhrzeigersinn. Letzteres bietet sich vor allem für kleine Stücke mit kurzer Garzeit an (zB Garnelen).
7. Richtiges Grillzubehör ist Gold wert
Verzichten Sie möglichst auf Alu-Grilltassen. Salz und Säure greifen Alu-Grilltassen an und das Aluminium gelangt über das Grillgut in den Körper. Eine Mehrweg-Grilltasse aus Edelstahl schont im Vergleich zu Alu-Wegwerftassen die Ressourcen und verhindert die Aufnahme von Aluminium.
Wer kennt das nicht: So manch einer schneidet das schöne Stück Fleisch an, um zu prüfen, wie weit es ist. Ein Fleischthermometer hilft Ihnen dabei, den richtigen Garmoment zu erwischen.
Verwenden Sie zum Wenden eine Grillzange statt einer Grillgabel. So tritt kein Fleischsaft aus.
Grillen Sie gerne Fisch? Dann wird Ihnen ein Fischbräter gute Dienste leisten. Er sorgt dafür, dass der Fisch nicht am Rost kleben bleibt und womöglich zerfällt.
8. Spießen Sie das Gemüse auf
Ja, das bedeutet Mehraufwand, aber der lohnt sich. Appetitlich am Spieß aufgereiht lässt sich das Gemüse leichter wenden und die Stücke werden gleichmäßig gegart. Verwenden Sie am besten Gemüsesorten, die nicht zu viel Wasser enthalten und nicht lange brauchen, bis sie gar sind.
9. Ablöschen mit Bier: Ein alter Hut
Hat man früher vielleicht mal gemacht, bringt aber in Wirklichkeit nichts, weil: Das Bier löscht die Glut und wirbelt die Asche auf, die dann am Fleisch klebt und im Normalfall für ein unerwünschtes Aroma sorgt. Sollten tatsächlich kurz unerwünschte Flammen hochschlagen, löschen Sie diese besser vorsichtig mit einer Sprühflasche mit Wasser.
10. Die Kohle entsorgen - aber richtig
Auf den richtigen Genuss folgt die richtige Entsorgung. Wenn die Kohle vollständig abgekühlt ist, kann Holzasche im Restmüll entsorgt werden. Und – wie schon eingangs erwähnt: Den Rost nach dem Grillen gut mit einer Drahtbürste reinigen, damit beim nächsten Mal keine verbrannten Rückstände auf dem Essen sind.
GENUSS.Info
Was in Österreich beim Grillen zu beachten ist, lesen Sie in unserem Artikel "Grillen: Was ist erlaubt?"!