Der Apfel, ein Erlebnis

Von der Religion bis zur Kunst, von der Mythologie bis zum Brauchtum – der Apfel hat in vollkommen unterschiedlichen Bereichen über Jahrhunderte und Jahrtausende der Geschichte des Menschen eine enorme Bedeutung erlangt. Hätte die Geschichte im Paradies ohne das runde Obst womöglich einen anderen Verlauf genommen? Wie wäre ein fruchtiges Stillleben à la Arcimboldo, dem Gemäldevirtuosen des 16. Jahrhunderts, geraten? Welches andere Lebensmittel – Sie kennen sicherlich das Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away“ – hätte uns sonst tagtäglich den Doktor vom Leib gehalten? Und wie, bitteschön, würde eigentlich die heimische Kulinarik ohne die geschmackvolle, saftige Frucht aussehen? Ein Szenario, das wir uns hier gar nicht weiter vorstellen mögen. Für uns ist Fakt: Der Apfel ist aus der österreichischen Küche, ja sogar dem österreichischen Leben, einfach nicht mehr wegzudenken.

Wo der Apfel zu Hause ist

Das zuletzt Gesagte stimmt umso mehr, steuert man die wunderbare Steiermark an. Dort nämlich, genauer gesagt in der Oststeiermark, liegt das leibhaftige ApfelLand (www.apfelland.info). Zwischen Weiz und Hartberg schlängelt sich die Steirische Apfelstraße durch die idyllische Landschaft. Über satte 25 Kilometer erstreckt sich ein Naturparadies, das das Herz jedes Apfelfreundes zum Singen bringt. Den Begriff des Paradieses für diese ursprüngliche Umgebung und die hiesige Vielfalt an Früchten prägte übrigens niemand Geringerer als Peter Rosegger, der aus seiner Waldheimat einst ins Apfeldorf Puch kam.
In diesem größten Obstbaugebiet Österreichs hat die Produktion und Vermarktung des Apfels schon lange Tradition. So werden in den Hofläden zahlreicher Obsthöfe das ganze Jahr über unzählige verschiedene Apfelsorten angeboten. Meist wird die vitaminreiche Auswahl um anderes, saisonales Obst wie Kirschen, Marillen oder Zwetschken ergänzt. Veredelte Produkte, etwa Marmeladen, Apfel-Chips und diverse Säfte finden sich genauso im Angebot wie Most, Apfel-Frizzante oder Apfelsekt. Und selbst als Schnaps kommen einem Apfel & Co. in der Gegend immer wieder unter.

Eine Besonderheit für Genussmenschen ist, bitte merken, der Abakus, seines Zeichens ein sagenumwobener Apfelbrand, den nur die 15 Apfelmänner herstellen dürfen. Ist die beste Apfelsorte des Jahres auserkoren, wird diese in einer dreitägigen Brennklausur zu edlem Destillat gebrannt und schließlich im Keller vom Haus des Apfels, einem steirischen Obstbaumuseum, gelagert. Zur Verkostung kommt der neue Jahrgang stets im Winter; und bei einer streng limitierten Auflage von 1.444 Flaschen heißt es rasch zugreifen. Daneben gibt es den Abellio, einen Apfelbrand, sowie den BonaDea, einen im Holzfass gereiften Apfellikör.
Auch die oststeirische Gastronomie hat sich der beliebten Frucht mit Leib und Seele verschrieben. Ganze Menüfolgen werden ihr gewidmet, von der Apfelschaumsuppe über den Mostbraten bis zu hausgemachten Apfelknödeln oder dem klassischen gezogenen Apfelstrudel. Ins Glas wird natürlich das passende Apfelgetränk eingeschenkt. Wer die herrliche Apfelstraße befährt, befindet sich jedenfalls auf dem richtigen Weg zum apfeligen Hochgenuss, verbindet sie doch alle Apfel-Genusswirte mit den Apfelbauern, dem Haus des Apfels und dem besagten Apfeldorf Puch.

Reise entlang des Apfels

Warum nicht den Spätsommer für eine genießerische „Tour de pomme“ nützen? Unter www.apfelstrasse.at kann man sich seine individuelle Route abstecken und planen, wohin der Weg einen führen soll. Hier präsentieren wir Ihnen in alphabetischer Reihenfolge die Obsthöfe entlang der Apfelstraße zum Download.