Weinjahrgang 2023

Ein Artikel von Redaktion | 06.09.2023 - 11:56
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v.l.n.r.: Josef Glatt (Direktor Österreichischer Weinbauverband), Johannes Schmuckenschlager (Österreichischer Weinbaupräsident), Chris Yorke (Geschäftsführer ÖWM) © Landwirtschaftskammer Österreich / Kraml

Der bisherige Verlauf des Jahres schürt trotz Turbulenzen hohe Erwartungen an den heurigen Jahrgang. Die Menge wird Schätzungen zufolge bei rund 2,3 Mio. Hektoliter liegen. Die Weichen für ein weiteres erfolgreiches Jahr des österreichischen Weins sind gestellt. Neben der guten Weinqualität tragen auch die positiven Entwicklungen im Export, sowie die Verbundenheit der ÖsterreicherInnen mit dem heimischen Wein zum Erfolg bei. 

Wetterkapriolen fördern die Weinqualität
Österreichischer Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager erwartet vielversprechenden Weinjahrgang 2023 trotz Wetterkapriolen und Unwettern. Die Weinmenge wird voraussichtlich bei rund 2,3 Mio. Hektolitern liegen, aber die Qualität wird als sehr gut eingeschätzt. Wechsel zwischen Niederschlag und Hitze während des Vegetationsverlaufs werden als positiv angesehen. Die kommenden Wochen sind entscheidend, und sonniges Wetter wird gehofft. Winzerinnen und Winzer sind jedoch besorgt über hohe Produktionskosten. Chris Yorke, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing (ÖWM), stimmt der positiven Prognose für den Jahrgang 2023 zu und betont die Bedeutung des internationalen Weinexports und des Heimatmarkts. Die ÖWM konzentriert sich auf verschiedene Absatzförderungsmaßnahmen, um den österreichischen Wein weiterhin erfolgreich zu entwickeln. Als Unterstützung setzt die ÖWM den Fokus auf absatzfördernde Themen vom Weintourismus über die Bewerbung hochwertiger Rieden- und Reserveweine zur Festtagszeit bis zu Sekt Austria.”

Witterungsverlauf 2023 sehr wechselhaft
Der Witterungsverlauf 2023 war bisher wechselhaft. Ein trockener Winter wurde von einem Wettermix im März mit warmen und kühlen Tagen gefolgt. Der April war kühl, brachte aber wichtige Niederschläge in der zweiten Hälfte. Die Reben begannen Ende April spät auszutreiben, was die Frostgefahr minderte. Die kühlen Temperaturen Anfang Mai hatten keine Schäden zur Folge. Die warme Phase in der zweiten Maihälfte führte zu starkem Rebenwachstum. Die Rebblüte begann Mitte Juni, später als üblich, was als positiv betrachtet wurde. Die Hitzeperiode von Ende Juni bis Anfang August verursachte keine Trockenschäden, da die Böden ausreichend Wasser hatten. Die zweite Hitzewelle beschleunigte die Reifeentwicklung der Trauben. Ende August gab es weitere Niederschläge, wichtig für die Traubenreifung. Günstiges Wetter in den kommenden Wochen könnte einen hervorragenden Weinjahrgang ermöglichen.

Wermutstropfen Produktionskosten
Wie andere produzierende Branchen sind auch die heimischen Weinbaubetriebe nach wie vor mit besonders hohen Produktionskosten konfrontiert. Obwohl sich die Energiepreise etwas beruhigt haben, sind energieintensive Produktionsmittel nach wie vor sehr teuer. Das betrifft Verpackungsmittel wie Karton und Glas. Wie der gesamten Wirtschaft macht die derzeitige hohe Inflation auch der Weinwirtschaft zu schaffen.
Quelle: ÖWM