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Dieser luftige, goldbraun gebackene Teig mit einer süßen Füllung hat nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen anderen Ländern eine lange Tradition. Doch vor allem in Österreich ist der Faschingskrapfen zu einem untrennbaren Teil des kulturellen und kulinarischen Erbes geworden. Aber was macht diesen Krapfen so besonders? Und wie ist die Geschichte dieses köstlichen Gebäcks?
Die Geschichte des Krapfens
Die Ursprünge des Krapfens sind nicht ganz eindeutig zu klären, doch seine Geschichte reicht weit zurück und ist eng mit der Entwicklung von frittierten Teigwaren verbunden. Schon im Mittelalter wurden verschiedene Varianten von Krapfen in ganz Europa gebacken. Diese Teigwaren, damals oft einfach als „Gebäck“ bezeichnet, waren in der Regel rund und frittiert. Während sie in vielen Ländern populär waren, begannen sich die regionalen Unterschiede im Laufe der Jahrhunderte auszubilden. In Österreich, vor allem in Wien, entwickelte sich der Faschingskrapfen zu einem Symbol für die närrische Zeit und ist seither fester Bestandteil der österreichischen Faschingstraditionen.
Historisch betrachtet, könnte der Krapfen im Rahmen des Fastenzyklus entstanden sein, als es üblich war, vor Beginn der Fastenzeit nochmals üppige, fettige Speisen zu sich zu nehmen. Der Krapfen, in dem die österreichische Variante heute mit Marmelade oder anderen süßen Füllungen gefüllt ist, bietet sich durch seinen teigigen Körper und die reichhaltige Zubereitung für diese festliche Zeit an. Es wurde, und wird noch immer, in den Tagen vor dem Aschermittwoch gegessen, als Abschied von den üppigen Genüssen, die während der Fastenzeit nicht mehr erlaubt waren.
Die Tradition des Faschingskrapfens in Österreich
In Österreich ist der Faschingskrapfen weit mehr als nur ein Gebäck – er ist ein fester Bestandteil der Faschingsbräuche. Der Fasching, auch Karneval genannt, ist die Zeit des ausgelassenen Feierns, der Verkleidungen und des Genusses. Besonders in den Tagen vor dem Aschermittwoch, wenn der Fasching seinen Höhepunkt erreicht, sind die Straßen mit bunten Kostümen gefüllt und die Bäckereien bieten ihre speziellen Krapfen an.
Typischerweise sind diese Krapfen in Österreich rund und haben eine weiche, zarte Teighülle, die nach dem Frittieren eine goldbraune Kruste bildet. Der besondere Clou: Sie sind meistens mit einer süßen Füllung versehen. Die beliebteste Variante ist der Marmeladenkrapfen, dessen Füllung vor allem aus Marillenmarmelade besteht, doch auch andere Früchte wie Himbeeren oder Zwetschken finden Verwendung. Auch Variationen mit Vanillecreme oder Schokolade sind sehr gefragt. In den letzten Jahren hat sich der Faschingskrapfen auch mit ausgefalleneren Füllungen wie Marzipan oder sogar Nougat weiterentwickelt.
Der Faschingskrapfen hat nicht nur in privaten Haushalten und Bäckereien seine Bedeutung, sondern auch auf den Straßen, Märkten und Veranstaltungen. Besonders in großen Städten wie Wien gibt es während der Faschingszeit spezielle „Krapfenstände“, an denen die süße Leckerei verkauft wird. Es ist fast schon ein Ritual, am Höhepunkt der Faschingszeit einen frischen Krapfen zu genießen und das Leben zu feiern, bevor die Fastenzeit beginnt.
Was macht den Faschingskrapfen so besonders?
Es ist vor allem die Kombination aus Tradition, Geschichte und Geschmack, die den Faschingskrapfen so besonders macht. Die Tatsache, dass er während des Faschings, einer Zeit des Feierns und der Ausgelassenheit, zubereitet und gegessen wird, verleiht ihm eine besondere Bedeutung. Es geht nicht nur um das Gebäck an sich, sondern auch um die Emotionen und Erlebnisse, die damit verbunden sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Faschingskrapfens ist seine Vielseitigkeit. In jeder Region in Österreich gibt es kleine Unterschiede in der Zubereitung und den Zutaten. So findet man im Westen des Landes beispielsweise eher Krapfen mit einer dicken, zarten Vanillecremefüllung, während man im Osten, besonders in Wien, häufiger die klassische Marmeladenfüllung antrifft. Diese regionalen Unterschiede machen den Faschingskrapfen nicht nur zu einem kulinarischen Erlebnis, sondern auch zu einem Teil des kulturellen Erbes, das in jeder Region ein Stück weit anders aussieht.
Die Herstellung des Krapfens erfordert zudem einiges an handwerklichem Können. Der Teig muss gut geknetet, aber nicht zu stark bearbeitet werden, damit er beim Frittieren seine fluffige, luftige Konsistenz behält. Auch die Wahl des richtigen Öls und die genaue Temperatur sind entscheidend für das perfekte Ergebnis. Ein richtig zubereiteter Krapfen hat eine goldbraune Kruste und eine zarte, leicht süße Füllung. Die Kunst des Frittierens und die Verwendung hochwertiger Zutaten – von der Marmelade bis zum Teig – sind dabei entscheidend für den einzigartigen Geschmack.
Faschingskrapfen als Teil der österreichischen Kultur
Der Faschingskrapfen ist weit mehr als nur eine süße Versuchung. Er ist ein Symbol der Lebensfreude und ein Ausdruck der österreichischen Kultur. In Österreich wird der Krapfen als Teil des Faschingsfestes zelebriert, aber auch darüber hinaus ist er in vielen Haushalten ein Symbol des Genusses und der Gemütlichkeit.
In den letzten Jahren hat sich die Tradition des Faschingskrapfens weiterentwickelt, auch durch die Zunahme moderner Interpretationen des traditionellen Rezepts. Dennoch bleibt der Klassiker mit Marmeladefüllung der meistgeliebte Krapfen. Besonders zur Faschingszeit ist die Nachfrage besonders hoch, und die Bäckereien und Konditoreien erleben ihre Hochsaison. Doch auch nach dem Fasching ist der Krapfen nicht verschwunden: Einige Konditoreien bieten den süßen Leckerbissen das ganze Jahr über an, um die Erinnerung an die Faschingszeit lebendig zu halten.
Der Faschingskrapfen ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Teil der kollektiven Erinnerung der Österreicher an eine Zeit des Feierns und der Freude. Er erinnert an die alten Traditionen und Bräuche, an die Zeit, in der das Leben in vollen Zügen genossen wurde, bevor die Fastenzeit begann. Heute ist der Faschingskrapfen nicht nur eine süße Leckerei, sondern ein Symbol für das kulturelle Erbe und den Geist des österreichischen Faschings.
Rezept für Faschingskrapfen mit Marillenmarmelade
Dieser Klassiker der österreichischen Faschingszeit überzeugt mit seinem zarten Teig und der süßen Marillenmarmelade. Hier ist ein einfaches Rezept, das den köstlichen Krapfen garantiert zubereitet:
Für den Teig:
500 g Weizenmehl (Typ 480)
80 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Würfel (42 g) frische Hefe
250 ml Milch
60 g Butter (geschmolzen)
2 Eier
1 Eigelb (für das Bestreichen)
1 TL Zitronenschale (optional)
1 TL Rum (optional)
Für die Füllung:
300 g Marillenmarmelade (am besten eine gute, fruchtige Marmelade)
Zum Frittieren:
1 l Sonnenblumenöl oder ein anderes neutrales Öl
Zum Bestreuen:
Puderzucker
Zubereitung:
- Vorteig herstellen: Erwärme die Milch leicht (sie sollte warm, aber nicht heiß sein). Gib die Hefe in eine kleine Schüssel und löse sie mit einem Teelöffel Zucker in der warmen Milch auf. Lass die Mischung etwa 10 Minuten stehen, bis sie anfängt, Blasen zu werfen und zu schäumen.
- Teig zubereiten: Siebe das Mehl in eine große Schüssel. Mische den Zucker, Vanillezucker und das Salz unter. Gib die Hefemischung, die Eier, das Eigelb und die geschmolzene Butter zum Mehl. Knete alles zu einem glatten Teig, bis er elastisch ist und nicht mehr an den Händen klebt. Wenn der Teig zu klebrig ist, füge noch etwas Mehl hinzu, aber vorsichtig, da der Teig auch leicht klebrig sein sollte, um die fluffige Konsistenz zu erhalten.
- Teig gehen lassen: Decke den Teig mit einem feuchten Tuch ab und lasse ihn an einem warmen Ort etwa 1 bis 1,5 Stunden gehen, bis er sich verdoppelt hat.
- Krapfen ausstechen: Knete den Teig nach der Gehzeit nochmals kurz durch und rolle ihn dann auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche etwa 2 cm dick aus. Steche mit einem runden Ausstecher (ca. 7–8 cm Durchmesser) Kreise aus. Du solltest etwa 12 bis 15 Kreise bekommen, je nachdem, wie groß du die Krapfen haben möchtest.
- Krapfen gehen lassen: Lege die Teigkreise auf ein mit Backpapier belegtes Blech oder eine große Platte und decke sie ab. Lass sie erneut für etwa 30 bis 45 Minuten gehen, bis sie sichtbar aufgegangen sind.
- Krapfen frittieren: Erhitze das Öl in einem großen Topf oder einer Fritteuse auf etwa 170–180 °C. Um sicherzustellen, dass das Öl die richtige Temperatur hat, kannst du ein kleines Stück Teig hineingeben – wenn es sofort an die Oberfläche steigt und leicht bräunt, ist das Öl heiß genug. Gib die Krapfen vorsichtig ins heiße Öl und frittiere sie in kleinen Portionen, damit sie nicht aneinander kleben. Wende die Krapfen nach etwa 2–3 Minuten, damit sie gleichmäßig goldbraun werden. Frittiere die Krapfen insgesamt 4–5 Minuten, bis sie schön braun sind.
- Krapfen abtropfen lassen: Nimm die Krapfen mit einer Schaumkelle aus dem Öl und lasse sie auf Küchenpapier abtropfen, damit das überschüssige Fett entfernt wird.
- Füllen und Bestreuen: Lass die Krapfen etwas abkühlen, bevor du sie füllst. Nimm eine Spritztülle oder einen kleinen Löffel und fülle die Krapfen mit Marillenmarmelade. Dazu steche vorsichtig ein kleines Loch an der Seite des Krapfens und fülle ihn mit der Marmelade. Bestreue die fertigen Krapfen noch warm mit Staubzucker.