Was tun Fisch?

Ein Artikel von Redaktion | 05.07.2016 - 19:07
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Ha! Das kann ja gar nicht stimmen! Du lügst“, schreit mein kleiner Neffe, als ich ihm ein Foto von einem Thunfisch zeige und ihm erkläre, dass dieser Raubfisch bis zu fünf Meter groß und bis zu 600 Kilogramm schwer werden kann. „Wie soll denn bitte so ein großer Fisch in so eine kleine Dose passen?“, fragt er mich und rollt mit den Augen. Gutes Argument.

Thunfisch ist nicht gleich Thunfisch

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Thunfische gehören aufgrund ihres hervorragenden Fleisches zu einem der wichtigsten Speisefische, der unter anderem wegen der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren noch dazu sehr gesund ist. Es gibt verschiedene Arten, die zur Gattung der Thunfische gehören. Von wirtschaftlichem Interesse sind vor allem der weiße Thunfisch, der echte Bonito, der rote Thunfisch, der Blauflossen-, der Großaugen- und der Gelbflossen-Thunfisch. In Österreich dürfen sie jedoch alle unter dem Handelsnamen „Thunfisch“ gehandelt werden. Bei unserer Verkostung kamen zwei Arten vor: der echte Bonito (Katsuwonus pelamis, auch Skipjack-Thunfisch genannt) und der weiße Thunfisch (Th unnus alalunga).

Bedenken beim Genuss?

Trotz des positiven gesundheitlichen Aspekts haben viele Menschen Bedenken, Thunfisch zu essen. Einige Arten stehen auf der „roten Liste der bedrohten Tierarten“ der Weltnaturschutzunion IUCN und auch bestimmte Fangmethoden werden immer wieder in Frage gestellt. Thunfische werden hauptsächlich mit Langleinen (Hauptleine mit Nebenleinen), Ringwaden (Netze) und Treibnetzen gefangen, letzteres ist in der EU und vielen anderen Gebieten bereits verboten, da es hier sehr oft zu unerwünschtem Beifang von Delfinen und Haien, aber auch Schildkröten und Jungfischen kommt. Greenpeace rät daher, auf den Kauf der beiden gefährdetsten Arten, roter- und Blauflossenthunfisch, völlig zu verzichten und stattdessen zu der am wenigsten überfischten Art, dem echten Bonito (auch Skipjack genannt), zu greifen – allerdings nur, wenn er mit der Angel oder mit Ringwade unter Verzicht auf Fischsammler (FADs) gefangen wurde. Ein vertrauenswürdiges Gütesiegel ist das MSC-Zeichen, das einen nachhaltigen Fang von Wildfischen garantiert.

Fanggebiete

FAO 21 Nordwestatlantik
FAO 27 Nordostatlantik
FAO 31 Mittlerer Westatlantik
FAO 34 Mittlerer Ostatlantik
FAO 37 Mittelmeer und schwarzes Meer
FAO 41 Südwestatlantik
FAO 47 Südostatlantik
FAO 51 Westlicher indischer Ozean
FAO 57 Östlicher indischer Ozean
FAO 61 Nordwestpazifik
FAO 67 Nordostpazifik
FAO 71 Westlicher pazifischer Ozean
FAO 77 Östlicher pazifischer Ozean
FAO 81 Südwestpazifik

Quelle: Welternährungsorganisation FAO

F(r)isch aus der Dose

Für unsere Verkostung haben wir 15 verschiedene Thunfische in heimischen Supermärkten eingekauft und in einer Blindverkostung getestet. Unsere geschmacklichen Sieger sind die Marken Billa und Nixe von Lidl, die sich über die Höchstwertung von fünf Punkte freuen dürfen.