Schnitzel: Ein Klassiker im Test

Ein Artikel von MMag. Kathrin Schrott | 22.09.2011 - 14:53
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v.l.n.r.: Ing. Georg Mayringer (GF VÖS, Verband Österreichischer Schweinebauern), DI Johann Schlederer (GF Österreichische Schweinebörse), Dr. Stepahn Mikinovic (GF AMA Marketing) © AMA/APA/Strasser

Bei einer Blindverkostung von Schnitzelvarianten durch das AMA Marketing wurden die Geschmacksnerven der Tester auf die Probe gestellt und die Qualitätsausrichtung des heimischen Schweinefleischsektors näher betrachtet.

Wo ist das Kalb?

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© AMA/APA/Strasser

Die Variation der sechs Schnitzelproben ergab sich nicht durch die Art der Zubereitung, sondern durch die Wahl des Fleisches. Neben der österreichischen Standardqualität wurde Fleisch mit dem AMA Gütesiegel, Fleisch aus biologischer Landwirtschaft, Fleisch aus einem Markenschweinefleischprogramm und Fleisch vom Mangalitza Wollschwein verwendet. Als besondere Herausforderung wurde auch ein Schnitzel vom Kalb serviert, das es zu erkennen galt.
"Der Unterschied war für mich nicht herauszufiltern, eher fiel mir noch das Mangalitzaschwein mit seinem ganz eigenen Geschmack auf", schildert DI Winfried Eberl, Verlagsleiter des Agrarverlags, seine Eindrücke nach getaner Verkostungsarbeit.

Schwein liegt voran

Tradition hin oder her, der Geschmack der Verkoster ergab folgendes Ergebnis: Schweinefleisch schlägt Kalbfleisch!
Schnitzel aus dem Markenschweinefleischprogramm sowie das Schnitzel aus Fleisch mit der AMA Gütesiegelqualität schnitten bei dieser Verkostung besonders gut ab.
Geschlagen mussten sich hingegen das Kalbschnitzel und das Schnitzel vom Mangalitza Wollschwein geben, da es von der Jury als zu wenig aromatisch und zu grobfasrig bewertet wurde.

Neues System garantiert Qualität von Schweinefleisch

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© AMA/APA/Strasser


Zurzeit existiert bei Schweinefleisch keine gesetzliche Definition der Herkunft und auch keinerlei gesetzliche Vorgaben, an einem Schweinefleischkennzeichnungssystem teilzunehmen, wie das etwa bei Rind- und Kalbfleisch der Fall ist. Mit „sus“ wurde ein System installiert, das die Herkunftskennzeichnung auf allen Stufen durch entsprechende Kontrollen absichert.

Gründe dafür waren neben der fehlenden allgemeinen Herkunftsdefinition auch diverse internationale Skandale im Lebensmittelbereich und nicht zuletzt auch der Wunsch einiger Marktpartner nach klarer Nachvollziehbarkeit und unabhängiger Kontrolle von Angaben.

    „Herkunft“ ist im Rahmen von „sus“ so definiert, dass Geburt, Mast und Schlachtung in ein und demselben Land erfolgen müssen. Z.B. bei der Auslobung „Österreich“ erfolgen diese drei Schritte also in Österreich. Die Auszeichnung erfolgt in diesem Fall mit „AAA“ (triple A).neben der Herkunft können auch einzelne Angaben zur Qualität (z.B. pH-Wert) und zur Produktionsweise (z.B. Freilandhaltung, Gentechnikfreiheit) oder zu Markenprogrammen (z.B. Tullnerfelder Schwein) abgesichert werden.Um Irreführungen auszuschließen, wird jede einzelne Angabe und Definition von der AMA Marketing geprüft und genehmigt.