Die Weinwelt von A bis Z

Ein Artikel von Daniela Dejnega | 01.04.2021 - 11:47
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Weinakademikerin Daniela Dejnega
© Iza Kaminska

Haben Sie schon einmal einen PIWI-Wein gekauft? Oder probiert? Nein? Sie sind nicht allein damit. Denn die PIWIs, die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, führen ein Schattendasein – obwohl sie hübsche Namen tragen, wie zum Beispiel Muscaris, Solaris, Souvignier Gris oder Blütenmuskateller. Nun aber tauchen sie immer häufiger im Sortiment von Weingütern auf. Wozu brauchen wir diese Neuzüchtungen überhaupt? Reichen uns Grüner Veltliner, Riesling, Zweigelt und all die anderen nicht mehr?

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Souvignier Gris
© ÖWM / Blickwerk Fotografie

Nachteil der europäischen Rebsorten ist, dass sie bestimmten Pilzkrankheiten wenig entgegenzusetzen haben. Und um Pilze wie den Echten und den Falschen Mehltau in Schach zu halten und gesunde Trauben zu ernten, verwenden die Winzer Spritzmittel (Fungizide), welche die Umwelt belasten. Die robusten PIWI-Sorten hingegen besitzen von Haus aus eine große Widerstandskraft gegenüber Pilzkrankheiten, da sie aus Kreuzungen zwischen Europäer-Reben und pilzresistenten Amerikaner-Reben (oder auch asiatischen Arten) entstanden sind. Obwohl der Grad ihrer Resistenz unterschiedlich ist, liegen die Vorteile der PIWIs auf der Hand: Sie bringen den Winzern Einsparungen bei Spritzmitteln, reduzieren Traktorfahrten und damit Energieverbrauch und Bodenbelastung, schonen zudem Nützlinge im Weingarten. Immerhin wurden die Weißweinsorten Muscaris, Blütenmuskateller und Souvignier Gris bereits für die Herstellung von österreichischem Qualitätswein zugelassen. Auch die neuesten Klosterneuburger Züchtungen Donauriesling und Donauveltliner scheinen sowohl im Weingarten als auch im Geschmacksbild äußerst vielversprechend.