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Sie müssen nicht immer rosarot und rund sein: Radieschen gibt es auch in anderen Formen und Farben. So sorgen sie nicht nur für eine frische, scharfe Note, sondern bringen auch (mehr) Farbe in unsere Speisen. © rogiol/Shutterstock.com
Seit Jahrtausenden haben sie einen festen Platz auf unseren Äckern. Schon seit der Antike lassen sich Erwähnungen von Radieschen in Europa finden. Aber erst seit dem 16. Jh. sind Radieschen auf Europas Äckern und Küchen etabliert. Heutzutage zählen die scharfen Knollen zu den beliebtesten Kulturpflanzen. Allein in Deutschland werden jährlich rd. 80.000 t produziert. Der Welterfolg kommt nicht von ungefähr, Radieschen sind nicht nur schnell erntereif, sie passen sich auch schnell unterschiedlichen klimatischen Bedingungen an.
Auch die Blätter sind geschmackvoll
Die meisten essen Radieschen roh. Durch ihre bunte Erscheinung sorgen sie für Farbtupfer in Salaten, Aufstrichen und Vorspeisen. Die rundlich-roten Radieschen sind der altbekannte Klassiker, aber es gibt sie auch zylinderförmig, länglich und in verschiedenen Farben wie Rosa, Violett und Gelb. Egal in welcher Farbe und Form verleihen sie Speisen aller Art einen frischen, scharfen Geschmack. Was die Wenigsten wissen, auch die Blätter der Radieschen können gegessen werden. Man kann ein Pesto aus ihnen machen, sie im Smoothie mitdazugeben oder einfach in einem Salat verwenden. Sie sind nicht nur geschmackvoll, sondern stecken auch voller gesunder Nährstoffe. Verantwortlich für den charakteristischen scharf-herben Geschmack der Radieschen sind Senföle. Diese wirken wie ein natürliches Pflanzenschutzmittel und sollen die Pflanze vor gefräßigen Tieren bewahren.
Bei einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung dürfen die bunten und knackigen Knollen nicht fehlen. Sie sind vollgepackt mit wertvollen Nährstoffen wie Vitamin K, Vitamin C und Eisen. Zehn handelsübliche Radieschen enthalten rund 30 mg Vitamin C, das entspricht einem guten Viertel der empfohlenen Tagesdosis für Erwachsene.
Die Nacht der Radieschen
In Mexiko wird das Radieschen kurz vor Weihnachten, beim Fest „Noche de los rábanos“ so richtig gefeiert. © Just Another Photographer/Shutterstock.com
Das beliebte Gemüse wird in Mexiko mit einem Fest so richtig gefeiert. Die Bewohner des mexikanischen Oaxaca feiern an jedem 23. Dezember die „Nacht der Radieschen/Rettiche“ (Noche de los rábanos). Dabei werden Szenen aus der Bibel, Größen der Popkultur, Gebäude und was auch immer gefällt, geschnitzt.
Es werden auch Preise in den verschiedenen Kategorien verliehen. Ihren Ursprung hat die Veranstaltung in der Kolonialzeit, als Radieschen von den spanischen Eroberern eingeführt wurden. Oaxaca blickt auf eine lange Tradition im Holzschnitzen zurück: Bauern versuchten am Markt durch das Schnitzen von Radieschen die Aufmerksamkeit von Kunden zu gewinnen. Im Jahr 1897 gründete die Stadt den Wettbewerb. Die Veranstaltung ist populär und zieht jährlich Tausende Besucher an.
