Rund um den Grill

Feuer frei!

Ein Artikel von Redaktion | 03.07.2024 - 09:41
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Grillmythen gibt es wie Sand am Meer. Eine Sache haben sie alle gemeinsam: Sie halten sich hartnäckig. Wir wollen mit einigen dieser Legenden aufräumen, denn mit der Wahrheit grillt es sich einfach am besten.

Nur Holzkohle sorgt für das echte Grillaroma
Die erste Behauptung, der wir auf den Grund gehen wollen, lautet so: Nur Holzkohle sorgt für den richtigen Grillgeschmack. Traditionelle Griller schwören darauf: Es braucht die typischen Raucharomen vom Holzkohlegrill, damit es richtig gut schmeckt.
Tatsache ist aber: Für das typische Grillaroma braucht es keine Kohle. Röstaromen an Fisch, Fleisch und Gemüse bilden sich auch ohne Glut, also auch auf dem Gas- oder Elektrogrill. Wer auf Rauchgeschmack steht, verwendet einfach Räucherchips, Chunks oder Holzstücke.

Salz trocknet das Fleisch aus
Die nächste Behauptung betrifft das Salzen, denn wer das Fleisch vor dem Grillen salzt, entzieht dem Fleisch Feuchtigkeit. Stimmt doch, oder? Nein, auch das stimmt nicht. Selbst über einen Zeitraum von mehreren Stunden entzieht das bisschen Salz dem Fleisch keine relevanten Mengen an Feuchtigkeit. Daher: Wer das Fleisch vor dem Grillen salzt, braucht sich keine Sorgen zu machen.
Ein Tipp: Reiben Sie das Fleisch 10 bis 20 Minuten vor dem Grillen mit grobkörnigem Salz ein. Es zieht dann etwas tiefer in das Fleisch ein und sorgt für eine besonders krosse Kruste. Nur auf Pfeffer sollte man im Vorfeld wirklich verzichten, denn es würde in der Hitze verbrennen und Bitterstoffe entwickeln.

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Anbraten schließt die Poren
Eine der häufigsten Falschmeldungen beim Grillen lautet so: Es ist wichtig, das Fleisch scharf anzubraten, damit sich die Poren schließen, kein Fleischsaft mehr austreten kann und das Fleisch saftig bleibt. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass Fleisch gar keine Poren besitzt, sondern Muskelfasern und die können sich nicht schließen (nur die Haut besitzt Poren). Unabhängig davon empfiehlt sich scharfes Anbraten trotzdem, denn dadurch bildet sich eine Kruste und die Röstaromen sorgen für einen intensiven Geschmack.

Ablöschen mit Bier sorgt für ein besonderes Aroma
Bier gehört zu jeder Grillerei. Allerdings nicht zum Ablöschen. Trifft nämlich kalte Flüssigkeit auf heiße Glut, sinkt die Temperatur schlagartig, die Asche wird aufgewirbelt und legt sich auf dem Grillgut nieder. Auch das berühmte Bierdosen-Hendl ist nicht zu empfehlen, denn die Beschichtungs- und Lackstoffe auf der Dose gehen durch die Hitze direkt ins Fleisch. Besser ist es, das Bier nachher zum Essen zu trinken.

Ein richtiges Steak sollte innen noch blutig sein
Fleisch kann man in verschiedenen Garstufen zubereiten. Am beliebtesten sind die Stufen rare, medium und well done. Rare, also roh, wird häufig mit „blutig“ übersetzt. Doch stimmt das? Ist das Fleisch noch blutig? Tatsächlich handelt es sich bei Grillfleisch um Muskelfleisch und dieses enthält kein Blut (Blut fließt in den Adern und nicht direkt im Fleisch). Der rote Fleischsaft ist in Wirklichkeit kein Blut, sondern Myoglobin, ein Protein, das gemeinsam mit dem Hämoglobin für die Sauerstoffversorgung der Muskeln verantwortlich ist. Daher: Selbst in einem rare zubereiteten Steak gibt es kein Blut.
Jetzt, nachdem wir mit den häufigsten Grillmythen aufgeräumt haben, kann Ihnen bei der nächsten Grillparty keiner mehr ein X für ein U vormachen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen: Viel Freude beim Grillen!